Künstlerfarben sind Farben, die für die Malerei verwendet werden. Es gibt verschiedene Arten von Künstlerfarben, die sich in ihrer Zusammensetzung, Konsistenz, Trocknungszeit, Lichtechtheit und Wirkung unterscheiden. Eine Künstlerfarbe besteht mindestens aus den drei folgenden Komponenten :
Das ist die farbgebende Substanz und liegt in der Regel in Pulverform vor. Pigmente unterscheiden sich qualitativ in Bezug auf ihre Feinheit, ihre Farbstärke und Brillanz und Ihre Lichtechtheit.
Das Lösungsmittel dient, wie der Name sagt, dazu das Pigment aufzulösen, damit es mit dem entsprechendem Werkzeug (z.B. Pinsel) auf den Malgrund aufgetragen werden kann.
Trägt man das Pigment mit Hilfe des Lösungsmittels auf den Malgrund auf und verdunstet das Lösungsmittel wieder, befindet sich das Pigment wieder in Pulverform auf dem Malgrund. Dieses Pulver liegt dann jedoch lose auf dem Malgrund und löst sich bei der geringsten Einwirkung sofort wieder. Damit das Pigment richtig fixiert wird, bedarf es eines Bindemittels, welche das Pigment auf dem Untergrund fixiert. Bindemittel gibt es unterschiedliche (Gummi Arabicum bei Aquarell und Gouache, Acrylharz bei Acrylfarben, usw ...). Mehr Details zu Bindemitteln könnt Ihr hier erfahren.
Eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale einer Künstlerfarbe ist die Lichtechtheit. Der größte Fein von Farbpigmenten ist das Licht. Deutlicher ausgedrückt, der UV-Bestandteil des Lichts. Die Lichtechtheit einer Farbe bezeichnet ihre Resistenz gegen UV-Strahlung. Jeder der Kinder hat, kennt bestimmt den Effekt, daß die Buntstiftzeichnungen der Kinder in kurzer Zeit verblassen, wenn man sie an eine Wand Hängt. Ein Beispiel habe ich hier unten in Abbildung 1 dargestellt. Darauf sind zwei Zeichnungen abgebildet, die ungefähr zum selben Zeitpunkt entstanden. Die Rechte ist mit normalen Buntstiften erstellt, und die Linke mit höherwertigeren Buntstiften. Den Unterschied brauche ich wohl nicht zu kommentieren. Beide Bilder saher zum Zeitpunkt der Erstellung gleich aus und hatten die gleiche Farbintensität. Was an dem rechten Bild genagt hat waren nur das tägliche Sonnenlicht und der Zahn der Zeit.
Um die Lichtechtheit einer Farbe zu bestimmen verwendet man die Wollskala. Die Wollskala reicht von Stufe 1 bis Stufe 8, wobei Stufe 1 die niedrigste Resistenz gegen UV-Strahung darstellt, und Stufe 8 die höchste. Falls du dich für weitere Details interessierst, findest du diese hier.
Hinweis : Hersteller von Künstlerfarben verwenden oft ein Sternesystem nach dem man sich richten kann. Meine Beobachtungen haben mir jedoch gezeigt, daß dieses Sternesystem nicht bei allen Herstellern gleich skaliert ist. Ich habe z.B. zwei Hersteller verglichen, deren Acrylfarben ich besitze. Der erste Hersteller (Lukas) hat für seine Farben mit der höchsten Lichtechtheit 3 Sterne auf der Tube stehen. Der andere (Schmincke) hat 5 Sterne an gleicher Stelle stehen. Auf der Wollskala heben jedoch beide Farben den gleichen Wert und sind beide hervorragend. Ein Beispiel seht ihr hier in Abblidung 2 und Abbildung 3.
Herstellerangaben zu Abbildung 2 und Abbildung 3 findet ihr hier :
Zu den gängigsten Künstlerfarben gehören:
Flüssige, transparente Farben, die mit Wasser verdünnt werden. Sie eignen sich für leichte, sanfte und feine Malerei. Bei Aquarellfarben wird Gummi Arabicum als Bindemittel verwendet.
Bei Gouachefarben handelt es sich, wie bei Aquarellfarben, ebenfalls um Wasserfarben. Jedoch sind sie deckend, während Aquarellfarben lasierend sind. Die mit Gouache übliche maltechnik ist eine ganz Andere als bei Aquarellfarben und ähnelt mehr der Acrylmalerei. Jedoch sind Gouachefarben sehr vielseitig. Da es sich ebenfalls um Wasserfarben handelt, kann man hier auch nass in nass Techniken wie bei der Aquarellmalerei einsetzen und diese mit den anderen Techniken kombinieren. Man sollte jedoch bei einer Sache aufpassen. Gouachefarben enthalten in den meisten Fällen Kalk, um die Deckkraft zu erhöhen. Dadurch kan viel von der Brillanz bei Lasuren verloren gehen. Ausnahmen sind da einige sehr hochwertige Gouachefarben, wie Horadam Gouache von Schmincke. Diesen Farben ist kein Kalk beigemischt. Bei Gouachefarben wird, wie bei Aquarellfarben, Gummi Arabicum als Bindemittel benutzt.
Kunstharzfarben, die mit Wasser oder anderen Malhilfsmitteln vermischt werden können. Sie trocknen schnell, sind wasserfest und haben eine hohe Deckkraft. Sie eignen sich für kräftige, ausdrucksstarke und experimentelle Malerei. Für Acrylfarben wird Acrylharz als Bindemittel eingesetzt. Dieses Bindemittel ist auch namensgebend für diesen Typ von Farben.
Farben, die aus Pigmenten und pflanzlichen Ölen bestehen. Sie trocknen langsam, sind sehr beständig und haben eine hohe Leuchtkraft. Sie eignen sich für realistische, detailreiche und plastische Malerei. Am häufigsten wird Leinöl als Bindemittel für Ölfarben benutzt. Es ist seit mehr als einem halben Jahrtaused für diesen Typ von Farben das wichtigste Bindemittel. Andere Öle sorgen für eine weniger haltbare Farbschicht und dunkeln auch schneller nach. Auch hat Leinöl eine kürzere Trocknungszeit. Wietere eingesetzte Öle sind :
Als Lösungs- / Verdünnungmittel wird Terpentin benutzt. Weitere Detais zur Zusammensetzung von Ölfarben, welche hier den Rahmen sprengen würden, findet ihr hier.
Neben diesen Farben gibt es noch viele andere, wie zum Beispiel Airbrushfarben, Tusche, Pigmente, Linoldruckfarben, Sprays und Marker. Jede Farbe hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, je nachdem, welchen Stil und welche Technik man anwenden möchte. Es gibt auch verschiedene Qualitätsstufen von Künstlerfarben, die sich in ihrem Preis, ihrer Reinheit, ihrer Lichtechtheit und ihrer Haltbarkeit unterscheiden. Vorallem für Profis empfehlen sich hochwertige Farben, die eine bessere Qualität und Langlebigkeit garantieren.
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